- Geschichte -

Kulturerbe Rauchfangkehren -
UNESCO zeichnet Handwerk der Rauchfangkehrer als immaterielles Kulturerbe aus

Jahrhundertealte Handwerkstechniken des Rauchfangkehrens wie das Beschliefen (Besteigen), Patschokieren (mörteln) und Ausbrennen von Rauchfängen werden heute noch in ganz Österreich professionell ausgeübt. Seit dem 17. Jhd. steht das Handwerk außerdem symbolisch für Glück und Sicherheit und ist Teil diverser gesellschaftlicher Rituale. Dafür wurde im Dezember 2019 das Handwerk durch die UNESCO feierlich als immaterielles Kulturerbe ausgezeichnet. 

Die handwerklichen Tätigkeiten und Techniken rund um das Rauchfangkehren reichen bis ins Mittelalter zurück, und entwickelten sich aus dem zunehmenden Bedarf an Brandschutz in Städten sowie dem Einfluss italienischer Baukultur: Es wurden vermehrt mehrstöckige Stadthäuser mit komplizierten Rauchfangsystemen gebaut. Aufgrund der zunehmenden Komplexität in der Architektur wurde ein spezifisches Fach- und Erfahrungswissen notwendig. Die Reinigung schliefbarer (besteigbarer) Rauchfänge durch Kehrung, Patschokieren und kontrolliertes Ausbrennen waren gefährliche und herausfordernde Tätigkeiten. Die dafür erforderlichen Werkzeuge, wie Kehr- und Rutenbesen sowie Schereisen, werden auch heute noch verwendet.

Aktuell üben in Österreich mehr als 620 Personen den Beruf des Rauchfangkehrers aus. Dass das Gewerbe traditionsreich ist, zeigen schon die Uniformen, die bei der täglichen Arbeit getragen werden. Trotz der schwarzen Farbe steht der Rauchfangkehrer aber landesweit für positive Werte. Das positive Image trägt auch wesentlich dazu bei, dass sich der Lehrberuf des Rauchfangkehrers auch im 21. Jhd. gleichbleibend hoher Nachfrage erfreut.